Study in Arctic Lapland

It’s starting again! A new study programme “von allem sein” has been announced and a few places are still available. Three years full of special experiences await the participants of this unique worldwide course.

Intensive study weeks in Lapland, excursions and internships accompanied by scientists, a wide range of scripts and e-books and a curriculum that could not be more up-to-date. The natural sciences, philosophy and poetry are combined into one that allows students to grasp all the essential topics for higher attainment.

Scientific work, university thinking, and the connection to nature and life make the three years of study a very special time for all participants.

The time of the pandemic has made the vulnerability of human existence visible, many systems have reached their limits and the avoidable has come to the fore. The division of society has clearly widened and the opportunities of the few are increasingly weighing on the fears of the many.

The coming challenges, whether it be the climate crisis, migration or the inequality of societies, humanity will only be able to confront it successfully with a rediscovered bond and the courage to feel.

Solidarity, public spirit, and a deep understanding of what is and why it has become this way are the tools to be able to shape the future. This is what we must give the young people on their way and they have to be able to learn from us. “Man is made by the you’s of the environment”, says Hilarion Petzold.

It is time to study what it all means, von allem zu sein!

 

 


Zukunft beginnt

“Zukunft beginnt, wenn Kinder werden, was wir noch nicht sein können” Wie also wollen wir leben, erziehen und bilden, damit unseren Kindern wieder eine Zukunft zu Teil wird und nicht bloß ein unbekannter Teil der Vergangenheit.

Es liegt an uns Erwachsenen. Wir müssen uns jene Haltungen und jenes Weltwissen aneignen, an denen unsere Kinder werden können was wir noch nicht sind. Wir müssen verstehen lernen was wir nicht begreifen können. Wir müssen in einer komplexen Art denken lernen, wie es uns bisher noch nicht möglich war. Wir müssen uns auf den Weg machen von allem zu sein was Kinder brauchen um an uns zu werden, was wir noch nicht sein können.

Der weltweit einzigartige Studienlehrgang „von allem sein“ findet ab Juli 2023 nun schon zum dritten Mal statt. Drei Jahre voll besonderer Erfahrungen erwarten die Teilnehmer*innen dieses umfassenden Lehrgangs.

Intensive Studienwochen in Lappland, von Wissenschaftler*innen begleitete Exkursionen und Praktika, mannigfaltige Skripten und Ebooks und ein Curriculum, das aktueller nicht sein könnte. Die Naturwissenschaften, die Philosophie und die Poesie verbunden zu einem großen Ganzen, das alle wesentlichen Themen für die höhere Reife begreifen lässt.

Das wissenschaftliche Arbeiten, das universitäre Denken und die Verbundenheit zur Natur und zum Lebendigen, machen aus den drei Jahren des Studierens eine ganz besondere Lebenszeit für alle Teilnehmer*innen.

Es wird eine gute Zeit des Studierens, eine gute Zeit des Reisens in den hohen Norden und in die Tiefen unseres Denkens und Empfindens!


Es gibt keinen Weg. Nur gehen.

Wir leben in einer Zeit großer Herausforderungen.

Viele Menschen stehen an Grenzen, die sie kaum überwinden können. Grenzen der Belastbarkeit, Grenzen des Verstehens, Grenzen der Zuversicht, Grenzen der Hoffnung. Andere wieder, versuchen diese Grenzen aus ihrer Wahrnehmung zu verdrängen um überleben zu können. Es sind jene, welche zu Tausenden aus unmenschlichen Verhältnissen geflohen, an den Grenzen Europas stehen.

Die Migration, die Pandemie und die Klimakrise sind nur drei Herausforderungen von vielen. Sie sind verbunden mit der Art und Weise wie wir leben, mit unserem Lebensstil und unserem Weltbild.

Auch die Grenzen sind menschengemacht. Grenzen des Denkens und Empfindens, aber auch Grenzen der Territorien. Wir werden die großen Herausforderungen nur meistern, wenn wir diese Grenzen überwinden.

Lösungen können wir nicht wissen. Wenn es uns jedoch gelingt, unser Weltbild wieder in Einklang zu bringen mit dem was wir erleben, werden sich Lösungen abzeichnen, welche wir heute noch nicht begreifen und verstehen können.

Es ist an der Zeit, uns selbst zu bilden. Wir müssen uns ein Weltbild anverwandeln, welches uns in Zusammenhänge Einblicke gewährt, die uns bisher unbekannt waren. Wir brauchen ein Weltbild, das lebendig ist und welches eine Zukunft ermöglicht, die offen ist.

Es gibt viel zu tun, um unser Empfinden und unser Denken wieder mit unserem Handeln in Einklang zu bringen. Um von Abhängigkeiten wieder in Beziehungen zu kommen. Um von Ausgrenzungen wieder in Angrenzungen zu gelangen. Um vom Beruf in die Berufung zu kommen. Vom Leben ins Sein.

Einen Entwurf dieses Weges stellt der Studienlehrgang „von allem sein” dar.
Anmelden dazu kann man sich noch bis Ende November.

Es gibt keinen Weg. Nur gehen.


das Verbindende über das Trennende stellen

“Erst wenn Gedichte und Geschichten, das Herz wieder gerade richten,… dann fliegt vor einem geheimen Wort, das ganze verkehrte Wesen fort.” dichtet Konstantin Wecker in Fortführung der Zeilen von Novalis.

Poesie und Geschichten einer verbundenen Welt fordern also die Poeten und allerorts ist davon die Rede, das Verbindende doch wieder über das Trennende zu stellen. Wie also kann dies gelingen?

Wenn wir als Erwachsene dem verbundenen Denken mehr Raum geben und es beginnen gemeinsam zu kultivieren, was würde dies in uns selbst bewirken? Wenn wir mittels der Poesie unserer Sprache wieder mehr Bedeutung verleihen würden, würde man es an uns merken? Wäre dies nicht auch nachhaltig für unsere Lehren, die wir an die jüngeren Generationen weiter geben?

Ich bin überzeugt, dass es eine zu große Spaltung in der Gesellschaft gibt und dass es auch die Aufgabe der Pädagogik ist, dies zu ändern. Je mehr in Kindern neben einem umfassenden Weltwissen auch Fähigkeiten wie Resilienz und Selbstwirksamkeit heranwachsen und sie zu selbstständigen, verbunden denkenden und handelnden Persönlichkeiten reifen, umso verbundener und verbindlicher wird ihr Weltbild sein.

Die Zeit ist reif! Nehmen wir uns in einer Zeit der Veränderungsbeschleunigung selbst ein wenig beiseite, gewähren wir uns Gedichte und Geschichten, welche auch unser Herz wieder gerade richten und helfen wir dadurch den Kindern, ihre Zukunft gemeinsam und verbunden zu gestalten:

von allem sein“, der Titel des Studienlehrgangs ist bewusst gewählt. Gemeinsam Studieren um die persönliche Potentialität zu entfalten und Kindern ein verbindlicher Begleiter zu sein, ist das Ziel.

Novalis zum Ausklang:

Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
sind Schlüssel aller Kreaturen
wenn die, so singen oder küssen,
mehr als die Tiefgelehrten wissen,
wenn sich die Welt ins freie Leben
und in die Welt wird zurückbegeben,
wenn dann sich wieder Licht und Schatten
zu echter Klarheit werden gatten
und man in Märchen und Gedichten
erkennt die wahren Weltgeschichten,
dann fliegt von einem geheimen Wort
das ganze verkehrte Wesen fort.


What would it be like to be educated?

Designing a three-year study course “von allem sein” is a major undertaking, especially when it is not just about putting together content for an educational programme, but rather serving the self-education process and the desire to find out what holds the world together at its core. When we educate ourselves, we work to become something – we strive to be in the world in a certain way, defines Biere (more on that in a moment).

It is also a great effort for the participants to work intensively on themselves and their relationship with the world for such a long time. But it is also fulfilling, it follows the need to appropriate the world, and also because the effect of the process puts us in an ever deeper relationship with what surrounds us and, with ourselves.

“What would it be like to be educated?” Is the title of a speech given many years ago by Prof. Dr. Peter Bieri, better known under his pseudonym Pascal Mercier as the author of the bestseller “Night Train to Lisbon”. It speaks of education as world orientation, education as self-knowledge, education as poetic education and the lines that are extremely worth reading can be found: here

“von allem sein”, the three-year course is unique and courageous, because – as can also be read in Bieri’s celebratory speech -… it’s about everything: orientation, enlightenment and self-knowledge, imagination, self-determination and moral sensitivity, to art and happiness.


Studying in the company of a zoologist

The preparations for the upcoming study course, which starts in summer 2022, are almost complete.The house by the sea and the old village school are already waiting for visitors from more southern latitudes, and now zoologist Dr. Manfred Pintar has also accepted our invitation to the far north. What a wonderful opportunity to explore the fascinating large-scale habitats of the Arctic: the taiga, the tundra and the Arctic coast with one of Austria’s most renowned zoologists.

Professor Pintar knows like no other how to combine scientific disciplines and accompany people in in-depth experiences of nature.

Spectacular excursions are on the programme and apart from the unique flora and fauna, it is above all the permafrost soils that make the topic of climate change tangible. A geological look back 600 million years will also tell participants what climate change can mean, using the phenomenon of snowball soil as an example.

Register now and take part in a unique study course: von allem sein.


Comprehension

“Emotion precedes comprehension” writes Byung-Chul Han in his current book: “Undinge. Umbrüche der Lebenswelt”

How are today’s children supposed to grasp the world when too many adults around them renounce feeling, being moved? A society in which people become more and more alienated from each other and give up their sense of connection in caring for themselves does not create an atmosphere in which children can preserve their sensitivity, and learn to understand the world and life in an ever deeper affection.

Parents and teachers must, as Rilke wrote in his letter “Samskola” in 1905, be gripped by their profession and by all that they do and think, from this the children will learn again to be gripped and to understand all that is necessary for the creation of a successful open future.

“von allem sein”, the three-year study course, gives students the opportunity to rediscover the wonder about the world and life and to travel with emotion from the beginning of the universe to the history of man.

Gripped by the infinite vastness of space and time, its interactions and the infinite vastness of the human spirit, can we begin to understand.

Love and life, what connects and what is alive, then characterise reality.


Because it’s all about the whole thing

A challenging year is drawing to a close, which has shown like no other before what a major crisis our civilisation is currently experiencing.

Wir können es besser, is the title of Clemens G. Arvay’s current book on the crisis, in which he shows that only differentiated and complex thinking will lead us to the bottom of the great crisis.

A poem by Rilke aptly describes our situation:
We often don’t know, we are in difficulty, up to our knees, up to our chests, up to our chins. But are we happy with easy, are we not almost embarrassed with easy? Our heart is deep, but if we are not pressed into it, we never go to the bottom. And yet, one must have been to the bottom. That’s what it’s all about.

To be able to think in a differentiated and complex way about life and our fellow world also means to learn to understand all that we cannot grasp. To recognise connections without first dissecting everything into its individual parts. To no longer separate ourselves from nature, but to see that it is always about the whole thing!

“von allem sein” is a study course that helps to steer the mind in precisely this new direction of thinking. Education in this sense also means teaching differentiated and complex thinking and enculturate this as a new solidarity.

The first study course ended successfully this year. The third course should have started in summer 2021, but due to the pandemic, the start has been postponed by one year to summer 2022.

Registration is now open.

Have a good start to the new year and take care of yourself! It’s all about the big picture.

 

 

 


Zuneigung

„wo Aneignung war soll Zuneigung werden”, dieses Zitat stammt von der Künstlerin Isabelle Graw und ist auch jenseits der Kunst wunderbar gültig!


Wir kommen auf die Welt und sind vorbereitet auf einen freundlichen Empfang. Wir wollen uns der Welt aus vollem Herzen hingeben und zuwenden, um an all dem, was uns umgibt, zu dem zu werden, was wir sind.

Dies braucht die Fähigkeit zu lieben und den Mut, jeden Tag über sich hinaus zu wachsen. Zuneigung.

Aneignung ist jedoch die vorherrschende Disziplin der heutigen Zeit, wenn vom Lernen die Rede ist. Auch sprechen wir dann von Lehrenden, die den Kindern etwas beibringen.

Es fehlt die Zuneigung, das “sich in die Welt verlieben”.

Wenn Zuneigung gelingt, wird aus den Kindern nicht “etwas” werden. Sie werden geworden sein was sie sind und damit eine Zukunft ermöglichen, die nicht bloß eine unbekannte Vergangenheit ist.

Deshalb braucht es Persönlichkeiten, die “von allem sind”, an denen Kinder werden können. Heute mehr denn je zuvor.

„von allem sein“, der dreijährige Studienlehrgang ist ein gelungener Entwurf, welcher 2021 bereits zum dritten Mal stattfindet.

Die einzigartigen Details der Ausbildung zeigen den unbedingten Willen, sich vom Herkömmlichen nicht in ein Anderes, sondern in ein gänzlich Neues zu verabschieden. Dies fordert uns heraus, bedrängt uns und lässt ein Begehren entstehen – ein Anfang.

Ist es nicht an der Zeit?


Resonanzpädagogik

„Das zentrale Bestreben der Moderne in allen Lebensbereichen und Gesellschaftssphären gilt dem Dingfest- und Verfügbarmachen der Welt. Die Weltdinge und Prozesse sollen ökonomisch und technisch verfügbar, wissenschaftlich erkennbar und beherrschbar, rechtlich berechenbar und politisch steuerbar und für die Subjekte zugleich alltagspraktisch kontrollierbar und erfahrbar gemacht werden. Das Handeln der Moderne ist in diesem Sinne auf eine systematische Vergrößerung der Reichweite dessen angelegt, was (in der Bildung, in der Medizin, in den Medien, in der Politik, im Sport et cetera) erkennbar, kontrollierbar, erreichbar und verfügbar ist. 

Dies hat jedoch zur Kehrseite, dass uns die Welt zu verstummen droht, dass es zu einer fortschreitenden Entfremdung zwischen Mensch und Welt kommt. 

Denn Resonanz als Inbegriff einer gelingenden Weltbeziehung setzt die Existenz von Unverfügbarem im Sinne eines Fremden und Unerreichbaren voraus; erst auf ihrer Basis kann ein anderes hörbar werden und antworten, ohne dass die Antwort bloßes Echo oder Repetition des Eigenen ist.“

Diese Zeilen schreibt Hartmut Rosa zur Resonanz. Er skizziert dabei aber auch das Bild eines lernenden Menschen, der, wie Maria Montessori es formulierte alles, was er lernt, lieben lernen muss.

Die Wirkung der Bildung der Moderne ist erkennbar im Erleben einer Gesellschaft. Das aktuelle Geschehen ist gekennzeichnet von Ausgrenzung, Spaltung, Angst und einer rasch anwachsenden Indolenz der Menschen. Die Verfol­gung des je eigenen Interesses gegen die Interessen aller anderen führt zur Entfremdung des Individuums und zum Zusammenrotten von erkalteten Menschen.

Doch ein gänzlich anderes Erleben wäre uns Menschen möglich. Was es dazu braucht ist die Verbundenheit wieder zu erlernen. Die Fähigkeit zwischen den Zeilen zu lesen, zwischen den Tönen zu lauschen, sich der permanenten Veränderung leidenschaftlich hinzugeben, zum lernenden Menschen zu werden ist der wahre Bildungsauftrag.

In Verbundenheit zu lernen und zu lehren ist die Voraussetzung für gelingende Bildung und einem erfolgreichen Voranschreiten der Menschwerdung.

„von allem sein“, der dreijährige Studienlehrgang ist ein gelungener Entwurf, diese Verbundenheit wieder zu erlangen und so unserem Erleben und dem Erleben künftiger Generationen hinzuzufügen.