Ergriffenheit

“Ergriffenheit geht dem Begreifen voraus” schreibt Byung-Chul Han in seinem aktuellen Buch: “Undinge. Umbrüche der Lebenswelt” 

Wie sollen Kinder von heute die Welt begreifen, wenn rund um sie zu viele Erwachsene sich dem Empfinden, dem Ergriffensein entsagen? Eine Gesellschaft, in der sich Menschen mehr und mehr entfremden und im Kümmern um sich selbst ihre Verbundenheit aufgeben, schafft keine Atmosphäre, in der Kinder ihre Empfindsamkeit bewahren und in immer tieferer Zuneigung die Welt und das Leben begreifen und verstehen lernen.

Eltern und Lehrende müssen, wie Rilke es 1905 in seinem Brief “Samskola” schrieb, von ihrem Beruf und von all dem was sie tun und denken ergriffen sein, daran werden die Kinder wieder Ergriffenheit lernen und all das begreifen, was für die Gestaltung einer erfolgreichen, offenen Zukunft notwendig ist.

“von allem sein”, der dreijährige Studienlehrgang, gibt den Studierenden die Möglichkeit, das Staunen über die Welt und das Leben wieder zu finden und in Ergriffenheit vom Anfang des Universums bis hin zur Geschichte des Menschen zu reisen.

Ergriffen von den unendlichen Weiten des Raumes und der Zeit, seinen Wechselwirkungen und den unendlichen Weiten des menschlichen Geistes, beginnen wir zu begreifen.

Lieben und Leben, das Verbindende und das Lebendige, zeichnen dann die Wirklichkeit aus.