Studienlehrgang 2019

Mit großer Freude blicken wir dem ersten Modul des Studienlehrgangs “von allem sein” entgegen. Tief eingewoben in die arktische Lebenswelt werden die Studierenden verbundenes Denken erfahren und die unendlichen Wirklichkeiten des Kosmos erforschen. Eigens erstellte Lehrbücher dokumentieren nicht nur Erfahrenes, sondern bilden die einzigartige Grundlage eines neuen, ganzheitlichen Bildungscurriculums.

In Verbundenheit aller existierenden Schulfächer entsteht eine neue Wirklichkeit, aus welcher die Lehrerinnen und Lehrer fortan schöpfen, um Kinder in eine Zukunft zu begleiten, die nicht mehr nur eine unbekannte Vergangenheit darstellt.

“Von allem sein” bedeutet auch, sich einer Wirklichkeit zu verpflichten, welche uns die Wissenschaften und Künste in den letzten Jahrzehnten übergeben haben. Es geht ums Ganze.

Das große Interesse hat uns dazu bewegt, schon für 2019 einen weiteren Studienlehrgang auszuschreiben.
Ab sofort ist eine Anmeldung möglich, ein Informationstag dazu, wird am 27. Oktober 2018 in der Dorfschule Kleineberharts stattfinden.

Für weitere 10 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beginnt im Sommer 2019 also eine ganz besondere Reise… “von allem sein”


es geht ums Ganze

Im medialen Dauerregen wird unsere Aufmerksamkeit auf Migration, Konflikte, Klimawandel und Kriminalitätsraten gelenkt. Überforderung, Angst und Ohnmacht werden zu Begleitern vieler Menschen, Verzweiflung zerstört die letzten Hoffnungen, Verbundenheit und Zuversicht sind nicht erfahrbare Begrifflichkeiten unbekannter Lebenswelten.

Da und dort tauchen bereits schemenhaft selbsternannte Retter auf, welche vollkommen von Moral und Intelligenz befreit versuchen, Macht zu ergreifen.

Leben wir aber nicht unter einem ganz anderen kulturellen und weltverbundenen Himmel als uns permanent erzählt wird?
Hans Peter Dürr, der grandiose Vertreter der Holistischen Physik, warnte immer davor, der Materie zu viel Bedeutung zu geben. Leben ist fundamentaler als die starren Elemente, das Materielle.

Aus einer Ahnung, die immer ganz ist und bleibt, entwirft sich das Universum in jedem Augenblick neu und wir Menschen sind fähig, bewusst Gedanken aus dieser Ahnung heraus zu lösen und sie zu realisieren.

Zukunft muss nicht die noch unbekannte Vergangenheit sein, aber es kommt auf uns Menschen an, wie wir sie gestalten. Wir können mit der Zukunft etwas tun, was es vorher noch nicht gegeben hat. Vielleicht ist unser Verstand ja nur dem Überleben dienlich aber nicht zum Weltverstehen geeignet, da die wirkliche Struktur der Welt nicht greifbar ist.

Wirklichkeit ist also Potentialität und wir sind dazu befähigt, diese zu leben.

Konstantin Wecker schrieb: …es geht ums Tun und nicht ums Siegen…

in diesem Sinne: von allem sein


Welt anverwandeln

Bildung ist eine Haltung, welche den Wunsch, sich Welt anzueignen, in sich trägt. Sich berühren lassen, einem Geschehen zu lauschen und in Resonanz dazu zu gehen, verwandelt den Zuhörer gleichermaßen wie das Stück Welt, dem er sich geöffnet hat.

Der Soziologe Hartmut Rosa hält in seinem Buch “Resonanz” ein Plädoyer für die “Resonanzpädagogik”: “Diese zielt darauf ab, dass Menschen mit einem Weltausschnitt, etwa mit Gedichten, Geschichte oder Biologie, so in Berührung kommen, dass der Gegenstand sie verwandelt und öffnet. Dass ein Gegenstand sie in die Lage versetzt, andere Menschen zu hören und auf sie zu reagieren. Das ist eine Voraussetzung, die wir im sozialen Leben brauchen.

Am Beispiel von Gedichten lässt sich die Differenz zwischen Resonanz und Kompetenz ja gut erläutern: Kompetenz ist es, Reimschema und Versmaß zu bestimmen, literarische Topoi, Bilder und Metaphern zu interpretieren. Sich von einem Gedicht bewegen zu lassen, davon erfasst und ergriffen zu werden, ist etwas völlig anderes. Wenn ein Gedicht das tut, fällt es uns nach dreißig Jahren noch ein. Weil wir es uns auf solch eine Weise angeeignet haben, dass dabei die Art, wie wir uns auf die Welt beziehen, verändert wurde. Ohne diese Fähigkeit gehen wir individuell und kulturell zugrunde.”

Sich die Welt an zu verwandeln ist der zentrale Gedanke unseres Studienlehrgangs “von allem sein“. Je mehr Welt wir uns erschließen, desto mehr werden unsere Kinder das Interesse haben, sich ihre Welt an zu verwandeln.

Zwei freie Plätze gibt es noch. Für engagierte und mutige Menschen, die sich drei Jahre lang Welt anverwandeln!


es war ein gutes Jahr

Der erste Studienlehrgangvon allem sein” wurde heuer aus der Taufe gehoben und die erste Gruppe engagierter Pädagoginnen und Pädagogen macht sich auf den Weg. Drei Jahre werden sie in wunderbarer Atmosphäre Erfahrungen sammeln, studieren und in Zukunft junge Menschen in einzigartiger Art und Weise begleiten auf ihrem Weg der Anverwandlung der Welt.

Auch eine weitere Studienreise mit den jungen Studenten der Dorfschule nach Lappland wurde ausgeschrieben und mit Ende Juni ziehen die begeisterten “Erdkinder” gen Norden.

In Zeiten wie diesen braucht es immer mehr Mut, neue Wege zu beschreiten und die voranschreitende Vereinzelung des Individuums in der Gesellschaft setzt Verbundenheit auf die rote Liste menschlicher Tugenden.

Gerade deshalb sind wir stolz und dankbar, gemeinsam mit engagierten und begeisterten Menschen aller Altersstufen, den Weg zu verbundenem Denken und Lehren weiter zu beschreiten.


neue Wege der Bildung

In unseren wesentlichen Bildungsjahren, von der Zeugung bis zum Ende der Adoleszenz, machen wir jene prägenden Erfahrungen, die unsere Persönlichkeit und unsere Intelligenz heranreifen lassen. Den Abschluss dieser, unserer wichtigsten Jahre, markiert ein weiterer Übergang, der vom Jugendlichen zum Erwachsenen aber auch, von der Herkunft in die Zukunft.

Die Bedeutung dieser ersten Jahre, die Qualität unserer Schulen und Kindergärten erkennen wir nicht daran in dem wir fragen, wie unsere Kinder diese Zeit überstanden haben. Vielmehr sollten wir uns fragen, wer sie in diesen Schuljahren geworden sind.

Wenn im Laufe unserer Bildungsjahre nichts Auffälliges passiert ist, so mag das ein Zeichen für eine relativ angenehme Zeit sein, es sagt jedoch nicht aus, dass es eine Zeit der Potentialentfaltung, der erfolgreichen Suche nach Lebenssinn, der Entwicklung unserer Persönlichkeit und unserer Intelligenz gewesen ist.

Aber genau das sollte sie sein, genau dafür sollten Eltern und Pädagoginnen und Pädagogen sorge tragen und Verantwortung übernehmen. Zukunft braucht Herkunft und die Zukunft des Kindes ist die Zukunft unserer Gesellschaft.

Wir brauchen neue Wege der Bildung und dies beginnt bei uns Erwachsenen und damit, dass wir es schaffen, Bildung neu zu denken, uns selbst also auf den neuen Weg begeben.

von allem sein !


geteilte Welt

Wahlen in vielen Ländern Europas zeigen auf, dass sich immer mehr Menschen jenen politischen Bewegungen anschließen, die ihnen vor allem eines versprechen: sie von ihren Ängsten zu befreien.

Diese Ängste zeigen die Entfremdung der westlichen Gesellschaften auf und den Verlust von Lebenssicherheit. Schon in der Zeit Maria Montessoris kannte man diese Phänomene, die Politik gab damals schon vor Lösungen anzubieten, welche keine waren.

Längst wissen wir, worauf diese Ängste gründen und dass der einzige Weg aus der Entfremdung nur in einer wachsenden Verbundenheit liegen kann.

Mit dem Wunsch nach Verbundenheit und gleichzeitigem “über uns hinauswachsen” kommen wir auf die Welt. Stabile Bindung und ganzheitliche Bildung sind die notwendigen Bestandteile dieser Wunscherfüllung.

“von allem sein”, der Studienlehrgang zu vernetztem Denken und Lehren ermöglicht den Teilnehmenden, diese Verbundenheit wieder zu kultivieren und den Kindern dieser Welt zurück zu geben.

Schreiben Sie sich zum ersten Montessori-Studienlehrgang “von allem sein” ein, der im Sommer 2018 beginnt. Laden Sie andere Menschen ein, den Weg zur Verbundenheit zu gehen. Anmeldeschluss ist der 30. November 2017.

Vernetzt denken – vernetzt lehren – die Erhöhung des Herkömmlichen.
Neue Wege des Lernens für eine Welt von morgen.


eine neue Lernkultur

Der  Montessori-Studienlehrgang “von allem sein” möchte nicht anders sein als bisherige, sondern in allen Hinsichten einzigartig. Zum ersten Mal gibt es die Möglichkeit, den kosmischen Lehrplan Maria Montessoris für Jugendliche auf dem Weg zur Höheren Reife in einer Atmosphäre einer neuen Lernkultur zu studieren.

Auch die notwendigen Unterrichtsbehelfe und Arbeitsvorlagen für die Begleitung der Jugendlichen werden selbsttätig erstellt und ein Bewusstsein für die hohe Wissenschaftlichkeit und die poetische Atmosphäre dieser Jahre – für eben diese neue Lernkultur – wird entwickelt.

K. E. Palmgren, Direktor einer schwedischer Werkschule (Samskola) schrieb Ende des 19. Jahrhunderts über das Lehrerbild:

“Es geht nicht an, in die Samskola zu kommen und bloß eine Lektion zu geben, sondern es gilt seinen Beruf tief er zu erfassen, es gilt zu fühlen und zu erfahren, hier stehe ich jetzt an Stelle des Vaters und der Mutter, hier muss ich nicht nur Unterricht geben, sondern ihn auch in dem Sinne geben, dass er dazu beiträgt , den Charakter der jungen Kinder zu befestigen, dass die Jugend fühlt, sie hat einen Freund vor sich, dass sie eine Einwirkung der lebendigen Persön­lichkeit des Lehrers auf sich selbst fühlt und erfährt , so dass der Schüler seinerseits dem Lehrer das Beste, was er hat, sein Vertrauen, seine lebensfrische Hoffnung auf die Zukunft, seine Freude, zurückschenkt.”

Ähnlich formulierte es auch einige Jahre später Rainer Maria Rilke in seinem Brief “Samskola” in dem er schrieb: “Und auch im Verhältnis zum Leben will diese Schule nicht das andere sein. Deshalb kann sie keine Lehrer brauchen, die diesen Beruf ergreifen; die an ihr lehren, müssen von ihrem Beruf ergriffen sein. Es genügt nicht, dass sie einen Gegenstand beherrschen; dieser Gegenstand muß gewissermaßen unter freiem Himmel stehen; er darf nicht isoliert, nicht abgeschnitten, nicht aus allen Zusammenhängen gehoben sein. Er muss sich verwandeln, und wenn sich etwas rührt in der Welt, muss er zittern und tönen; man muss es an ihm merken können. Immer soll, unter dem Vorwande der verschiedenen Fächer, vom Leben die Rede sein.”

Der  Montessori-Studienlehrgang “von allem sein” bietet Interessierten Menschen die Möglichkeit, Lehrerinnen und Lehrer einer neuen Lernkultur zu werden, eine einzigartige Chance neue Wege zu gehen.

Jetzt zum Informationstag anmelden!


Informationstag zum Studienlehrgang

Erstmalig in Europa startet im Sommer 2018 ein Montessori-Studienlehrgang, der sich mit den Jahren der Höheren Bildung beschäftigt. Maria Montessori hat sich auch zu diesem Lebensabschnitt viele Gedanken gemacht, einige sind in ihren Schriften überliefert.

Unser Studienlehrgang “von allem sein” führt diese Gedanken in einer intensiven, dreijährigen Ausbildung zusammen und gibt den Teilnehmenden die Möglichkeit, zu professionellen Begleitern von Jugendlichen auf ihrem Weg zur höheren Reife zu werden.

Am 30. September 2017 von 9:00 bis 17:00 bieten wir Interessierten die Möglichkeit, den Montessori-Studienlehrgang kennen zu lernen. Das Kursprogramm, der Kursort und der Ablauf dieser einzigartigen Veranstaltung werden in Form von Vorträgen, Gesprächen und Erfahrungsbeispielen vorgestellt.

Um Anmeldung per mail oder über das eingeblendete Formular wird gebeten.

Einzigartige Kinder brauchen einzigartige Lehrer!


Arctic Montessori Institute

Mit dem Beginn unseres Montessori Studienlehrgangs im Sommer 2018, öffnen wir das Arctic Montessori Institute auf der idyllischen Insel Ekkerøy im Norden Norwegens. Dort, wo uns schon zahlreiche Studienreisen mit den Sekundarschülern der Dorfschule hingeführt haben: in arktische Gefilde.

Warum gerade in dieser Region Europas, mögen manche fragen. An kaum einem anderem Ort tritt die lebendige Vielfalt der Großlebensräume dieser Erde und die Anpassungsleistung früherer menschlicher Kulturen an Klima und Vegetation und deren kulturelle Kraft besser zum Vorschein.

Im Gebiet rund um die Varanger Halbinsel findet man die sibirische Taiga, die Fjelllandschaften der Tundra, alpidische Hochlagen unweit von Strandlandschaften der Barentssee. Süßwasser trifft auf Salzwasser, weite Himmel auf kargen Fels. Schon vor mehr als 10.000 Jahren haben Menschen diese Region besiedelt und sich diese weite, ruhige und einzigartige Region zur Heimat gemacht.

Durch die exponierte Lage jenseits des Polarkreises ist man auch jeden Tag an die Geschichte der Erdentstehung und an die wundersame Beziehung von Sonne und Erde erinnert. Im Sommer, weil die Sonne nicht hinter den Horizont geht und in der Nacht vom Norden her leuchtet und im Winter, weil sie viele Wochen den Horizont nicht überschreitet.

Vernetztes Denken bedeutet auch zentrale Fragen nach dem “Woher” und dem “Wohin” zu stellen und Zusammenhänge auszulesen und deuten zu lernen. Am Varangerfjord finden wir die besten Möglichkeiten im Sinne Maria Montessoris die Natur, das Leben und uns selbst zu studieren.


Vorbereitungen zum Studienlehrgang

In den letzten Tagen haben wir unsere Vorbereitungen für den ersten Studienlehrgang “von allem sein” vor Ort in Ekkerøy, Norwegen abgeschlossen. Die Quartiere sind reserviert, die alte Dorfschule ist gemietet und dem Kursbeginn im Sommer 2018 steht nichts mehr im Wege.

Einige Bilder von der Umgebung der Insel Ekkerøy sind weiter unten zu sehen, mehr davon und viele Informationen und Hintergründe zu unserem einzigartigen Studienlehrgang gibt es am Informationstag am 30. September. Wer für diese Informationsveranstaltung Interesse hat und noch nicht angemeldet ist, kann dies per mail oder einfach online (Formular wird eingeblendet) tun.

Zum ersten Mal gibt es die Möglichkeit, den kosmischen Lehrplan Maria Montessoris für Jugendliche auf dem Weg zur Höheren Reife zu studieren, notwendige Unterrichtsbehelfe und Arbeitsvorlagen selbsttätig zu erstellen und Bewusstsein für die hohe Wissenschaftlichkeit und die poetische Atmosphäre dieser Jahre zu entwickeln.

einzigartige Kinder brauchen einzigartige Lehrer… “von allem sein

Herzliche Grüße aus dem arktischen Norden,
Uwe Kranner

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